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Rahel E. Feilchenfeldt / Markus Brandis
"Paul Cassirer Verlag. Berlin 1898- 1933"
Eine kommentierte Bibliographie
K. G. Saur Verlag, München 2002 ISBN 3598115784,
Gebunden 615 Seiten, 128,00 EUR
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[ Klappentext ]
Paul Cassirer (1871-1926), der für Deutschlands Moderne so wichtige Berliner
Kunsthändler, eröffnete 1898 zusammen mit seinem Vetter Bruno Cassirer
(1872-1942) einen avantgardistischen Kunstsalon mit einem eigenen Verlag, dem
Bruno und Paul Cassirer Verlag (1898-1901). In nur drei gemeinsamen Jahren machten
sie die Kunst- und Literaturwelt ihrer Zeit mit den neuesten belgischen, englischen,
französischen und russischen Entwicklungen bekannt. 1908 - nach der Trennung
von Bruno Cassirer und Ablauf einer vertragsbedingten Sperrfrist von sieben
Jahren - gründete der Kunstförderer Paul Cassirer zusätzlich
zur Galerie den Paul Cassirer Verlag. Max Liebermann und Max Slevogt (die auch
die Verlagssignets entwarfen), Ernst Barlach, Max Beckmann, Marc Chagall, Rudolf
Grossmann, Ludwig Meidner sowie Oskar Kokoschka waren mit Originalgraphik und
mit wichtigen Texten vertreten. Paul Cassirers Panpresse, eine Handpresse, bereicherte
zwischen1909 und 1921 die deutsche Buchkunst mit 19 Luxusdrucken. Seine Zeitschriften
mit Originalgraphik (Kriegszeit, Der Bildermann) oder mit wichtigen literarischen
und kulturpolitischen Beiträgen (Pan, Die weißen Blätter) sind
antiquarische Raritäten und wichtige Quellen für die Zeitgeschichte.
Heinrich Mann, Ernst Toller, Frank Wedekind, Carl Sternheim, Georg Lukacs und
Ernst Bloch waren Autoren Cassirers. Ferdinand Lassalle, Ernst Barlach und Else
Lasker-Schüler sind mit ihrem gesamten Werk vertreten. Die Rekonstruktion
eines verlorenen Verlagsprogramms: ein buchwissenschaftlicher Denkanstoß.
Auf über 600 Seiten vermittelt die bibliographische Rekonstruktion erstmalig
das ganze Verlagsprogramm von Paul Cassirer mit allen Reihen und Zeitschriften.
Süddeutsche Zeitung vom 05.02.2003
Diese Bibliographie zur Geschichte des Paul Cassirer Verlags ist mit soviel
"antiquarischem Sachverstand", so anregend, so sorgfältig, zugleich
so anregend gemacht, schwärmt Friedrich Pfäffelin, dass es seiner
Meinung nach gar nicht mehr nötig sein wird, eine richtige Verlagsgeschichte
zu schreiben. Dieser Materialienband enthalte alles, was man wissen will und
muss. Zum Beispiel eine Dokumentation sämtlicher veröffentlichter
Bücher, Zeitschriften, Drucke und Mappenwerke, mit genauesten Angaben zu
Auflagen, Drucktypen, Satzspiegel, Format, Einbandformen, Vorzugsausgaben und
was immer das Buchhändler- oder sonst bibliophile Herz zu wissen begehrt.
Paul Cassirer war, anders als sein Bruder Bruno, nicht nur Verleger, sondern
auch Kunsthändler, erläutert Pfäffelin, mit einem Hang zu expressionistischen
Autoren und Künstlern. Doch galt sein verlegerisches Engagement auch politischen
Autoren wie Landauer, Kautsky, Lasalle oder Ernst Bloch. Dieser bekam vom Verleger
als Honorar für den "Geist der Utopie" ein Häuschen in Zehlendorf
gekauft; "jedes Buch eine Geschichte", lebendige Geschichte, freut
sich Pfäffelin